Christina
Maria
Landerl

Dieses extrem fein gearbeitete Porträt ist durchzogen von einer subtilen Spannung, der ich Seite für Seite, Satz für Satz nachgehen muss.
Mercedes Spannagel
Das ist die Geschichte von Helga. Nicht einmal neun Jahre lang
ist sie meine Mutter gewesen.
Über DAS BUCH HELGA
Wie ein feines Kaleidoskop liest sich das neue Buch der Berliner Autorin Christina Maria Landerl. Das Buch Helga, ein Porträt in glänzenden kleinen Teilen über Christina Maria Landerls Mutter, geschliffene Bruchstücke einer Biografie, fragmentierte Erinnerungen, dazwischen die Leere, die ein Mensch hinterlässt, wenn er schon vor dem Tod wenig greifbar gewesen ist.
Wie nähert man sich einem Menschen, an den man sich kaum erinnert? Wie be-schreibt man jemanden, der einem auf den wenigen erhaltenen Fotografien oft fremd erscheint? Über den nicht mehr viele erzählen möchten, weil es schmerzt?
Es ist ein schmerzhafter Text, bis in jeden Winkel persönlich, bis zuletzt im besten Sinne verstörend. Während sich Helga langsam vor uns aufbaut, wird uns das fragile Wesen der Erinnerung bewusst, und das flackernde Dunkel des Gegenübers — was können wir wissen voneinander? Mit jeder neuen Seite fast verschiebt sich im Dunkel des Kaleidoskops die Anordnung dessen, was wir zu wissen glaubten, verändert sich das Bild Helga. Biblisch beginnt diese Annäherung mit einem Stammbaum, das Graben zur Vergewisserung: Da kam jemand irgendwoher. Schmerzlich ist die daraus resultierende Fortschreibung. Denn eines ist klar, von Anfang an: Geboren worden sind wir alle einmal. Und egal wie unscheinbar die Bruchstücke scheinen, sie scheinen — angeleuchtet vom Blick einer Tochter die verstehen will, und die diese Spurensuche als glänzende Stilistin festzuhalten weiß.
Linn Penelope Rieger
PRESSESTIMMEN
Bei aller Schlichtheit der Darstellung und unter größter Zurücknahme des eigenen Ich in seiner Verletztheit entsteht durch Formbewusstsein und Sprachgefühl kein Sachbuch daraus, sondern Literatur. Christina Maria Landerl beherrscht das Handwerk des Schreibens souverän.
Anton Thuswaldner, Die Furche
Christina Maria Landerl hat ein zartes und starkes Stück Prosa geschaffen, das in klarer Form, tastend und suchend, einen Raum öffnet, um vom Unmöglichen zu erzählen: dem Verschwinden des Menschen, der uns das Leben geschenkt hat.
Marianne Jungmaier, Magazin Literaturhaus Wien
Landerls Spurensuche ist sprachlich wie inhaltlich elegant, niemals indiskret und zugleich sehr bewegend.
Barbara Beer, Kurier
Lesung und Gespräch - ÖGfL Wien, 17.3.2025 (Moderation: Ursula Ebel)
